Unser Schuldbuch sei vernichtet

13.11.2009

Wiewohl bei vielen täglich die Not am Tisch saß, kennen offenbar nur wenige der großen deutschen Dichter die Freude, die sich regt, wenn - durch welchen Umstand auch immer - bestehende Schulden aus der Welt geschafft waren.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), dessen 250. Geburtstag gegenwärtig Anlass für Beschäftigung mit seinem Leben und Werk ist, litt zeitlebens unter demütigenden Schuldenlasten.
Die Kreditbedürftigkeit Schillers war keine andere als die der heutigen Schuldner. Die Einkünfte des jungen Literaten waren spärlich, sie reichten selten für den reinen Lebensunterhalt, standesgemäße Garderobe anzuschaffen, einen Hausstand zu gründen, schließlich ein Haus abzuzahlen. Dem fahnenflüchtigen jungen Arzt, der als Dichter seinen Lebensunterhalt verdienen wollte, ging es nicht anders als jungen Menschen heute, die eine Ausbildung finanzieren müssen, einen Hausstand gründen und im günstigen Falle ein Eigenheim finanzieren möchten.
Hartmut May von der Schuldnerberatung des Lahn-Dill-Kreises hat sich mit der sicherlich vielen unbekannten Seite Friedrichs von Schiller in einem interessanten Aufsatz ausführlich auseinander gesetzt. Aufsatz "Unser Schuldbuch sei vernichtet"