Olaf Tank legt Inkassomandate nieder

16.12.2010

Nach einer Meldung bei Computer.t-online.de gibt Rechtsanwalt Olaf Tank offenbar seine Tätigkeit als Inkassoanwalt für Anbieter wie Content Services Ltd. (Betreiber von opendownload.de) und die Antassia GmbH (Betreiber von top-of-software.de) auf. Wenn die Opfer der Internet-Abo-Fallen die erste Rechnung der dubiosen Anbieter nicht zahlten, übernahm bisher stets Tank das weitere Inkasso, die Nutzer erhielten dann Mahnschreiben des Osnabrücker Anwaltsbüros. Derzeit verschickt die Kanzlei bei Anfragen zu diesen Firmen stets die selbe E-Mail. Tank habe die Mandate für die Unternehmen niedergelegt, heißt es darin. Anrufer mögen sich direkt an den Kundendienst der Unternehmen wenden. Wer versucht, die Kanzlei telefonisch zu erreichen, erhält eine automatische Ansage mit gleichem Inhalt.
Warum Tank das vermutlich sehr lukrative Geschäft aufgibt (rund ein Viertel der Betroffenen zahlt laut Verbraucherzentrale die Rechnungen), ist nicht bekannt. Vermutlich ist jedoch der Druck soweit angewachsen, dass Tank nun aufgibt. Denn Tank unterlag vor kurzem in einem Prozess, den das Opfer einer Abo-Falle gegen ihn angestrengt hatte. Gegen den Anwalt, liegen zudem nach Informationen der "Osnabrücker Zeitung" bei der Osnabrücker Staatsanwaltschaft 3.800 Anzeigen wegen Betruges, Beihilfe zum Betrug, Erpressung und Nötigung vor. Zudem verweigerte ihm die Sparkasse Osnabrück ein Konto. Der Spruch "Verbrechen lohnt sich doch", den sein Autokennzeichen laut "Osnabrücker Zeitung" ziert, hat sich für Tank wohl inzwischen überholt.
Der Gesetzgeber hat das Problem offensichtlich endlich erkannt. Das Bundesjustizministerium legte vor kurzem einen Gesetzentwurf vor, in dem eine sogenannte "Button-Lösung" vorgeschlagen wird. Verbraucher sollen per Mausklick ausdrücklich bestätigen, dass sie die Abo-Gebühren akzeptieren.