Suses Grundlagen

11.07.2012

Grundlagen

Die folgende Info von Suse sollte in keinem Kochbuch fehlen, und überhaupt bin ich ja der Meinung, dass gerade die Verwendung von Omas Kochbüchern in besonderer Weise helfen, sparsam mit Geld zu wirtschaften. Und gesünder ist es in der Regel auch noch ...

Suse teilt mit:
Was ich im folgenden schreibe, ist natürlich gewissen Einschränkungen unterworfen und sicher nicht für jeden im gleichen Maß reproduzierbar, z.b. spielt der Zeitfaktor eine Rolle. Es sind aber einige Gedanken dazu, wie man mit wenig Geld gut und gesund kochen kann. Und Achtung, der Text ist lang, zieht es Euch nicht rein, wenn Ihr darauf keine Lust habt....

1. Kochen lernen

Früher war kochen können eine Grundfertigkeit, die zumindest Mädchen beigebracht wurde. Heute beherrschen die wenigsten Leute die Grundtechniken des Kochens, was die meisten als "Kochen" bezeichnen ist in Wahrheit ein Zusammenmengen von Produkten der Lebensmittelindustrie mit einigen frischen Zutaten. Diese Vorprodukte sind aber teuer und nicht unbedingt gesund.
Kochen können bleibt heute den Profis vorbehalten und ist ein Hobby für die besseren Kreise, wo mit grossem Aufwand Menus für staunende und dankbare Gäste produziert werden. Das ist ein zeit- und geldaufwendiges Hobby. Trotzdem kann man von diesen Leuten viel lernen: man braucht z.B. kein Sossen-Fix, um eine Sosse zu machen, Sossen sind mit einfachen Mitteln leicht selber gemacht, wenn man die Grundtechniken mal gelernt hat.
Es lohnt sich, selber Vorprodukte herzustellen und zu bevorraten. Z.B. brodelt bei mir seit 2 Stunden auf dem Herd ein grosser Topf mit Wasser und ein paar Fleischknochen, die haben DM 1,20 gekostet. Eine Zwiebel und eine verschrumpelte Mohrrübe ist auch noch reingeflogen, das Endprodukt wird in kleine Gefässe abgefüllt, abgekühlt und eingefroren. Gibt die Grundlage für viele Suppen, Sossen und Gemüsegerichte.
Ein Kochbuch, in dem kein Firlefanz steht, sondern Grundtechniken gelehrt werden, ist mit Sicherheit eine lohnende Investition.

2. Die Genussfähigkeit entwickeln

Klingt zwar wie ein Widerspruch zum Sparen, ist es aber nicht. Wer seine Geschmacksnerven mal von den Glutamat- und künstlichen-Aromaten haltigen Fertigprodukten geheilt hat, kann an einer einfachen, selbstgemachten Tomatensosse unvergleichliche Genüsse entdecken. Ich will nix gegen Parmaschinken sagen, der ist sehr lecker, aber für die meisten von uns derzeit nicht zu bezahlen. Aber lecker können, wenn es sein muss, auch ganz preiswerte Sachen sein, aber ganz bestimmt nicht lecker (und teuer und ungesund!) sind mit künstlichen Aromastoffen angereicherte Lebensmittel. Genuss und sparsam leben steht nicht unbedingt im Widerspruch.

3. Fertigprodukte meiden

Genauso wie die Vorprodukte sind Fertigprodukte eine unerschöpfliche Einnahmequelle für die Lebensmittelindustrie. Schokoladenpudding, Milchreis u.ä. sind in kurzer Zeit und mit geringem Aufwand selber gekocht und kosten weniger (und schmecken besser!) als das Zeug in den Plastikbechern, die man hinterher in den Gelben Sack werfen muss.
Mayonnaise selber gemacht ist eine Köstlichkeit und wird trotz Verwendung besseren Öls billiger als das Zeug im Glas. Und ist wiederum ein Vorprodukt für Salate, die auch wieder tausendmal besser schmecken, als das Zeug in den Bechern aus dem Supermarkt. Mit ein wenig Joghurt gestreckt, wird die Mayonnaise sogar noch gesünder und billiger und ist immer noch lecker.

4. Rezepte beurteilen lernen

Viele Rezepte enthalten leckere Zutaten, die teuer sind. Da ist es wichtig, entscheiden zu können, was man weglassen oder ersetzen kann, damit ein Gericht immer noch gut schmeckt und was die essentiellen Bestandteile eines Rezeptes sind.

5. Nach der Saison einkaufen

Frische Sachen dann kaufen, wenn sie gerade in Hülle und Fülle auf dem Markt sind. Und wenn die Hülle und Fülle besonders gross ist, dann billig einkaufen und einmachen. Selbstgemachte Marmelade schmeckt saugut, ist gar nicht mal so ein Aufwand und wenn Erdbeeren, Aprikosen o.ä. gerade im Überfluss vorhanden sind, kriegt man für ein paar Mark eine ganze Steige, dann gibt es einen Nachmittag lang ein Einkochfest, das reicht für den ganzen Winter.
Wenn die Tomaten billig sind und die Sonne heiß, dann selber getrockenete Tomaten herstellen - eine Köstlichkeit, die ansonsten teuer verkauft wird, mit wenig Aufwand aber selber herzustellen geht.

6. Was immer im Haus sein sollte

 

  • Reis und Hülsenfrüchte. Beides ist billig, haltbar, in grösseren Mengen zu lagern und mit frischem Gemüse in jedweder Kombination ein gesundes und billiges Essen. Wenn es ganz hart kommt, gibt auch die letzte Zwiebel mit Linsen und einem Spritzer Essig ein sättigendes Essen. Und vielleicht ist ja auch noch etwas von der eingefrorenen Brühe da.....
  • Zwiebeln und Knoblauch. Beides nicht teuer, aber für die Zauberei mit wenigen Zutaten unentbehrlich.

7. Wofür es sich lohnt, Geld auszugeben.

  • Gutes Öl. Das ist zwar ein wenig teurer als die ganz billigen Sorten, ist aber gesund und gibt auch einem einfachen Essen einen so unvergleichlich guten Geschmack, das sich das lohnt. Und eine Scheibe Brot mit Olivenöl, Knoblauch und Salz ist ein herrliches Gericht. Wenn nur noch Spagetthi im Haus sind und nix mehr zum Sauce machen, rettet das Olivenöl, der Knoblauch und das Salz auch noch die Situation.
  • Ein paar Gewürze. Gute Gewürze sind auch nicht so billig, (in der Grosstadt oft in Läden von Ausländern aber preiswert), erlauben aber eine riesige Variationsbreite an Gerichten aus einigen wenigen Zutaten. Von Tomaten kann man wochenlang leben, wenn man die ganze mittelmeerische, asiatische, südamerikanische Küche rauf- und runterkocht.
    Apropos Gewürze: wer keinen eigenen Garten hat, ein paar Töpfe mit Kräutern auf dem Balkon lohnen dennoch die Mühe.

Suse