iff greift Inkassobranche scharf an

11.11.2011

Angesichts einer neuen Meldung des Bundes Deutscher Inkassounternehmen zur zukünftigen Entwicklung der "Zahlungsmoral" der Deutschen findet das Institut für Finanzdienstleistungen (iff)in einem Beitrag "Wer stoppt die Inkassobranche? - Inkassounternehmen machen Druck mit falschen Zahlen" auf ihrer Homepage überaus deutliche und bemerkenswerte Worte zur Inkassowirtschaft.
"Der Bundesverband der Inkassounternehmen steht seit Jahren im Gegensatz zu den Banken in der Überschuldungsfrage. Während die Banken der berechtigten Sorge, dass man ihnen eine wachsende Überschuldung als unverantwortliche Kreditvergabe anlasten wird, auf die in der Tat recht erträgliche Entwicklung bei Konsumentenkrediten hinweist, dramatisiert der BDIU ... seit Jahren die Überschuldungszahlen. Grundlage dieser Zahlen sind "Umfragen unter den Mitgliedsfirmen". Grund dafür ist, dass damit die eigene Tätigkeit in den Vordergrund gestellt wird und mit angeblich staatsbürgerlicher Verantwortung vermischt. Hierfür biedern sie sich ohne tatsächlich die Schuldnerberatung wirklich finanziell zu unterstützen, bei einzelnen der Szene an, und fordern auch noch in vollkommener Unwissenheit über die weltweite wissenschaftliche Diskussion ein Schulfach "Finanzkompetenz". ... Nur ihr eigenes Geschäft, das so fatal daran erinnert, dass man am Unglück anderer verdient, haben sie im Auge. ... Dass sie ihr eigenes Geschäft minimieren, kann keiner glauben, der die Gier der letzten Jahre kennengelernt hat. Je mehr Überschuldete, umso besser das Geschäft. Deshalb sind ihre Vorschläge so unsäglich abwegig und belasten allein die Verbraucher, wo sie nichts bewirken können." Und kommt zu dem Ergebnis: "Inkassounternehmen unterliegen der Aufsicht der Amtsgerichtspräsidenten und nicht der BaFin. Dort werden sie zugelassen und dort müsste man sie stoppen. Das ist heute reine Schimäre, weil sie so groß geworden sind, dass die Amtsgerichtspräsidien allenfalls noch als Notariat fungieren. Nur die Gläubiger können die Inkassobranche in Zaum halten. Sie bezahlen die Inkassobranche ob beim Forderungsverkauf über die Abschläge von bis zu 70%, mit denen sie ihre vorherigen Kunden der Gier der Branche ausliefern oder durch die Gebühren, die sie zahlen müssen. Genauso wie einst die Kreditvermittlerbranche nur dadurch gestoppt werden konnte, dass man sie als "Erfüllungsgehilfe der Gläubiger" einordnete und denen die rechtliche Verantwortung für das Verhalten der Ersteren gab, genauso muss §278 BGB heute auf die Inkassobranche angewandt werden." iff: Wer stoppt die Inkassobranche? - Inkassounternehmen machen Druck mit falschen Zahlen