African Chickenstew (scharf)

01.09.2012

Das Rezept kommt von SOL

Das Rezept macht zwar "ein bißchen" Arbeit, kann aber schon ggf. am Vortag zubereitet werden. Doch der Aufwand lohnt sich: Schmeckt irre gut !!

Zutaten:
1 Hähnchen ca 1200g (tiefgefroren Aldi) oder je nach Haushaltskasse frisch
2 große Zwiebeln oder 3 kleine
500 g Passierte Tomaten
ca 1/2 Tube Tomatenmark
1/2 Würfel Fette Brühe (Kalorienzähler: Gemüsebrühe)
Wasser
Öl ( wer hat: Palmöl, ordinäres Speiseöl tut's aber auch)
Salz
Cayennepfeffer ( ~1 Msp) - wenn Kinder mitessen eventuell etwas weniger
Currypulver ( 1-2 TL)
Als Beilage eignet sich Reis.
Wer es möglichst "einheimisch" essen möchte, macht dazu "Gries" (Rezept im Anschluß) und isst's mit den Fingern ... Unsere Gäste stehen drauf ;-) !!
Anstatt Hähnchen kann auch Rinderbeinscheiben oder Gulaschfleisch u.ä. verwendet werden.

Zubereitung:
Die eventuell vorhanden Innereien aus dem Hähnchen zur Seite legen, Hähnchen in Stücke teilen ( bis zu 8 sind annehmbar) und gut unter fließendem Wasser abwaschen.
Das Fleisch in einen möglichst großen Topf (ca 21 cm breit, 10 cm hoch oder größer) legen und mit Wasser auffüllen bis das Hähnchen grade so bedeckt ist. (Lieber weniger Wasser als zu viel). Zum Kochen bringen und in der Zwischenzeit die Zwiebeln in mittelgroße Stücke schneiden.
Kochenden Hähnchensud salzen und die Hälfte der Zwiebeln dazugeben. Ca 8 Minuten garen. (Bei Schweine- oder Rinderfleisch ca 20 -30 Min.)
Topf von der Kochstelle nehmen und das Fleisch (ohne Zwiebelscheiben) in einem Sieb abtropfen lassen. Die Brühe + Zwiebeln unbedingt in einer Schlüssel auffangen (Geschmacksträger) !!! Topf säubern.
Öl in einer Pfanne erhitzen ( Boden gut bedeckt) und die Hähnchenstücke von jeder Seite gut anbräunen lassen. Entnehmen und auf einem Teller zwischenlagern.
Pfanne von der Herdplatte, sauberen + trocknen (sonst spritzt's sehr gefährlich) Topf wieder draufstellen. Bratöl ganz oder teilweise (je nach Kaloriengedöns) in den Topf schütten. Und nun avanti: Restliche Zwiebeln anschwitzen. Pass. Tomaten rein, etwas salzen, Fette Brühe dazu und bei mittlerer Hitze ca 5-10 min. im geschlossenen Topf köcheln (ab und zu umrühren, damit's nicht anbrennt). Topf von Kochstelle, Tomatenmark dazu, umrühren, (sauberste Variante) Deckel drauf und pi x Daumen 3 Min. weiterköcheln lassen. Cayennepfeffer und Curry rein. Umrühren. Und weitere 5 Minuten köcheln (Anm: Durch diese Zeitaufteilung beim Kochen wird der Geschmack am intensivsten, aber immer dabei bleiben, damit nichts anbrennt...)
So, nun noch die aufgefangene Hähnchenbrühe dazu. Wer mag kann jetzt die Innereien in den Topf schmeißen. 5 Min. köcheln. Nun ist der ideale Zeitpunkt, die Tomatenspritzer vom Herd abzuwischen ;-). Fleisch dazu.
Wem die Soße zu dickflüssig ist, kann jetzt noch Wasser beifügen. Schmeckt's ab und wer's noch schärfer mag, einfach noch nen bissle Cayennepfeffer und Curry rein. Herd aus und die Restwärme nutzen.
P.S. Auch in Tomatensoße getunktes Hähnchen schmeckt mit den Fingern !?! Bei peniblen Gästen könnt ihr selbstverständlich auch ganz britisch Messer und Gabel reichen......dann macht auf alle Fälle Reis.

Zubereitung "Gries":
In afrikanischen Ländern wird hierzu "pounded yam" (zermahlene Yamwurzel) verspeist. Ist in Deutschland ebenfalls erhältlich, doch irre teuer (kg ~ 12,-DM!!) Daher die "deutsche" Variante:
Hartenweizengries ( Packung unter 1,- DM erhältlich, es gibt auch teuren Markengries)
Instant-Kartoffelbrei (optional aber empfehlenswert)
Etwas Speiseöl
Wasser
Durchschnitt. für 3-4 Personen: 1/2 Päckchen Kartoffelbrei, 1/2 - 3/4 Packung Gries
stabiler Holzkochlöffel, der gut in der Hand liegt zum Rühren !
~1 l Wasser im Topf zum Kochen bringen. Gut die Hälfte in einer Schlüssel auffangen. E-Herdplatte auf 1 1/2 zurückdrehen. Dem restlichen Wasser ein Spritzer Öl zufügen und zuerst das Kartoffelbreipulver einrühren (nicht ansetzen lassen!), dann sofort nach und nach den Gries dazu. Kräftig und schnell rühren, Boden dabei abschaben. Löst sich sehr gut vom Topfboden und erinnert an nen Knetteig zum Backen. (Geht leider mächtig in die Armmuskeln ;-( - sorry) Dabei zuerst nen Schwung Wasser nachschütten und immer weiter rühren. Je mehr (heißes!) Wasser man nachgießt, desto weicher wird das ganze (also nicht zuviel). Sofort servieren. (Tipp: Drückt's mit nem umgedrehten Teller platt oder formt's je nach Lust und Laune.)
Kann die ersten Versuche lang durchaus klumpen. Bei Profis wird der Gries super geschmeidig, doch auch etwas verklumpt schmeckt's noch zusammen mit dem Stew echt lecker.

Ein Statement zu den Tischmanieren:
"Eigentlich" reicht man auf EINEM Teller den Gries, auf einem anderen das Stew. Alle entnehmen stückchenweise Gries, rollen es etwas zwischen den Fingern und tunken es dann in die Soße. (Wer's geschickt macht, erwischt auch die Zwiebelstückchen!?!)
Daher bitte vorher gründlich Hände waschen und ein Gefäß mit Wasser zum Zwischendurchbefeuchten der Finger hinstellen (Gries klebt ganz gut beim Formen). Finger erst (wem's gefällt) zum Schluß intensivst abschlecken.....
Wem das zu unhygienisch ist, kann selbstverständlich auch jedem seine Portion extra vor die Nase stellen ;-).......
Guten Hunger und viel Spaß bei der Schlammschlacht !!!?!?!!!
P.S. Meine Tochter war bereits im zarten Alter von 8 Monaten ganz wild darauf...schon früh ein scharfes Geschoss !!?! ;-))