Schuldenbarometer 2013: Deutlicher Rückgang der Privatinsolvenzen

26.03.2014

Im Jahr 2013 meldeten 121.784 Bundesbürger Privatinsolvenz an. Das entspricht einem Rückgang um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Schuldenbarometer 2013" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

Ausgeprägtes Nord-Süd Gefälle bei den Privatinsolvenzen


Im Jahr 2013 wurden – bei Betrachtung der absoluten Zahlen – die meisten Privatpersonen in Nordrhein-Westfalen zahlungsunfähig. Das bevölkerungsreichste Bundesland meldete 29.637 Verbraucherinsolvenzen. Auch in Niedersachsen (15.904), Bayern (13.184) und Baden-Württemberg (10.991) waren die Werte hoch. Ein differenziertes Bild zeigt sich, wenn man die relativen Werte betrachtet – also die Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner pro Bundesland. Demnach ergibt sich ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle: In Bremen gab es im Untersuchungszeitraum mit 252 Fällen je 100.000 Einwohner die meisten Privatinsolvenzen. Es folgen Niedersachen (204 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner), Hamburg (203), Sachsen-Anhalt (197) und Schleswig-Holstein (194).

 

Einziger Anstieg in Sachsen-Anhalt

Der Trend sinkender Verbraucherinsolvenzen zieht sich, mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt, durch alle Bundesländer. Gegen den Bundestrend stiegen die Fallzahlen in Sachsen-Anhalt um 2,1 Prozent. Den stärksten Rückgang verbuchte Baden-Württemberg mit einem Minus von 12,5 Prozent. Deutlich weniger private Insolvenzen gab es auch in Bayern (minus 8,9 Prozent), Thüringen (minus 8,7 Prozent), Bremen (minus 8,3 Prozent), Brandenburg (minus 7,6 Prozent) und Berlin (minus 7,4 Prozent).

Mehr ältere Bundesbürger von der Privatinsolvenz bedroht

In der aktuellen Analyse gibt es jedoch auch einen negativen Aspekt: In Deutschland müssen immer mehr ältere Bundesbürger Privatinsolvenz anmelden. Die Fallzahlen in der Altersgruppe 61 Jahre und älter steigen im Vergleich zum Jahr 2012 um 8,4 Prozent. In allen weiteren betrachteten Altersgruppen sinken die Privatinsolvenzen.
Als Hauptursachen für Privatinsolvenzen älterer Bundesbürger gelten Krankheit, gescheiterte Selbstständigkeit, Arbeitslosigkeit  bzw. reduzierte Arbeit und Tod des Partners.

Die gesamten Ergebnisse der Studie "Schuldenbarometer 2013" finden Sie auf der Homepage von BÜRGEL hier zum Download.