Schlechte Rechner geraten eher in die Schuldenfalle

28.06.2013

Geraten Menschen, die schlecht(er) rechnen können und ein geringes Zahlenverständnis haben, eher in die Schuldenfalle als der "Durchschnittsrechner"?

SPIEGEL-ONLINE berichtet von einer Studie der Federal Reserve Bank of Atlanta , die diese These überprüft und bestätigt hat. Der Umgang mit dem verfügbaren Haushaltsbudget - und das Planen für mögliche Engpässe - seien die Knackpunkte. "Menschen mit schlechtem Zahlenverständnis sparen weniger und haben häufiger Schulden. Das ist schon aus früheren Untersuchungen bekannt", sagt der Ökonom Lorenz Goette, der an der Studie beteiligt war.


Untersucht wurden eine Gruppe von Kreditnehmern von sogenannten Suprimekrediten (Hypothekenkredit für Schuldner mit geringer Bonität) mit schlechtem Zahlenverständnis und normalen bzw. gutem Zahlenverständnis, das zuvor aufgrund einfacher mathematischer Aufgaben ermittelt wurde. "Kreditnehmer in der Gruppe mit dem schlechtesten Zahlenverständnis waren fast 25 Prozent der Zeit mit ihren Zahlungen im Rückstand", schreiben die Forscher. "In der Gruppe, die im Rechentest am besten abschnitt, sei dies nur zu zwölf Prozent der Zeit der Fall gewesen. Auch endete der Hauskauf der Teilnehmer mit dem besten Zahlenverständnis deutlich seltener mit einer Zwangsversteigerung, weil sie nicht mehr zahlen konnten. (7 Prozent gegenüber mehr als 20 Prozent in den beiden unteren Gruppen)."

Eine Lösungsmöglichkeit für diese Probleme sehen die Forscher in der Vermittlung von mehr Finanzwissen. Diese Hypothese ließe sich in einer Studie überprüfen, wenn eine Gruppe von Hausbesitzern eine entsprechende Schulung erhält, die andere nicht - und man verfolgt, wie sich ihre Kreditsituation entwickelt.

>>> SPON-Artikel: Zahlenverständnis: Schlechte Rechner geraten eher in die Schuldenfalle