Schuldneratlas 2008 erschienen

04.11.2008

Der Verein Creditreform hat den Schuldneratlas 2008 vorgestellt. Demnach ist die Überschuldung von Privatpersonen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Betrug die Schuldnerquote im Jahr 2008 noch 10,85 %, so ist sie im Jahr 2008 auf 10,11 % gesunken. Damit sind aktuell knapp 6,9 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet oder weisen zumindest nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Gegenüber 2007 ist die Anzahl der überschuldeten Privatpersonen um 6,4 Prozent oder 470.000 Schuldner gesunken. Auch die Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern haben sich inzwischen nahezu angeglichen. Insgesamt sind in den neuen Bundesländern 1,17 Millionen Personen überschuldet, im Westen sind es 5,70 Millionen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist erstmals seit 1999 im Jahr 2007 gesunken.
Als Grund für den Rückgang der Schuldnerquote wird in erster Linie aufgeführt, dass viele ehemalige Schuldner durch die Wiederaufnahme von Beschäftigungsverhältnissen im Rahmen des Konjunkturaufschwungs zwischen 2006 und 2008 in der Lage waren, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und Schulden abzubauen. Hingegen wird der Grund der Abnahme der Privatinsolvenzen weniger in einem realen Rückgang des Bedarfs als vielmehr in der fortdauernden Überlastung der Schuldnerberatungsstellen und Kürzungen bei den Beratungsmaßnahmen gesehen. 
Die schlechte Nachricht schieben die Autoren der Studie allerdings gleich hinterher: Der Schuldneratlas 2008 sei wohl „nur eine erfreuliche Momentaufnahme“. Durch die globale Finanzkrise dürfte die Zahl der Arbeitslosen wieder steigen. Eine „neue Überschuldungswelle“ drohe.  Presseinfo zum Schuldneratlas 2008