Mitteilung der Zahlungsunfähigkeit an Verbraucherkreditbank

20.07.2012

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Vorweg:

Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung verschuldet sich über Darlehen von Verbraucherkreditbanken (z.B. Targobank, Santanderbank, Norisbank). Oft ist dies wegen der eingeschränkten Bonität von vielen Menschen die einzige Möglichkeit.

Diese Banken vergeben Darlehen am "Fließband". Je nach Bonität werden für das Ausfallrisiko hohe Zinsen und der (kreditfinanzierte) Abschluss von Restschuldversicherungen - oft im hohen vierstelligen Bereich - verlangt. Können solche Kredite nicht mehr bedient werden, wird oft eine teuere Umschuldung als vermeintliche Lösung vorgeschlagen. In Wahrheit ist so für die meisten Betroffenen der Weg in die Überschuldung vorprogammiert.

Sinnvoller wäre es oft, diesem Teufelskreislauf ein Ende zu setzen, keine Umschuldung vorzunehmen und statt dessen die Zahlungen an die Bank einzustellen. Im Rahmen einer Schuldnerberatung oder der eigenen Selbsthilfekräfte kann so eine Lösung angestrebt werden, die den eigenen finanziellen Kräften angemessen ist. Ein erster Schritt dazu ist die Mitteilung der Zahlungsunfähigkeit an die entsprechende Bank. Dazu dient der folgende Musterbrief. Da die Kredite oft nach einem standardisierten Verfahren abgewickelt werden, sind außer der reinen Mitteilung der Zahlungsunfähigkeit noch weitere Dinge angesprochen, um mögliche Nachteile/Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Sollten Sie sich zu diesem Schritt entscheiden,

Beachten Sie unbedingt folgenden Hinweis:

Sollten sie gleichzeitig ein Girokonto bei der Verbraucherkreditbank unterhalten, auf das Ihre Einnahmen (Lohn, Gehalt, Arbeitslosengeld, Kindergeld u.ä.) eingehen, sorgen Sie vor dem Absenden unbedingt dafür, dass diese Zahlungen auf ein neu einzurichtendes Konto eingehen. Die Reihenfolge des Vorgehens wäre also:

1. Neues Konto einrichten
2. Sorge tragen, dass alle Einnahmen sicher auf dieses Konto eingehen
3. Musterbrief absenden

Musterbrief

Verbraucherkreditbank
Straße
PLZ Ort

Mitteilung der Zahlungsunfähigkeit

Kundennummer:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bedingt durch (z.B. Arbeitslosigkeit, Scheidung/Trennung, Krankheit) bin ich leider zahlungsunfähig geworden und kann meine Verpflichtungen aus dem o.g. Darlehensvertrag nicht mehr leisten. Ich widerrufe deshalb hiermit mit sofortiger Wirkung sämtliche Ihnen erteilte Einzugsermächtigungen zur Abbuchung von Raten.

Gleichzeitig bitte ich Sie, den o.g. Kredit und (gfs. mein Girokonto bei Ihnen (Kontonummer: …)) schnellstmöglich fällig zu stellen bzw. zu kündigen.
Weiter fordere ich Sie auf, die Angelegenheit keinem externen Inkassounternehmen zu übergeben. Mit diesem Schreiben haben Sie Kenntnis von meiner Zahlungsunfähigkeit erlangt. Die außergerichtliche Einschaltung eines Inkassounternehmens wird keinen Erfolg bringen und nur unnötige Kosten verursachen, für die ich nicht bereit bin, aufzukommen. Ich weise in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf Ihre Kostenminderungspflichten mir gegenüber hin.

Des Weiteren fordere ich Sie auf, im Rahmen Ihres Mahn- und Kündigungsverfahren die persönliche Kontaktaufnahme in Form von Telefonaten und/oder Hausbesuchen zu unterlassen. Sollte ich im Zusammenhang mit dem o.g. Darlehen bzw. Girokonto eine entsprechende Erlaubnis für persönliche Kontaktaufnahmen Ihnen oder Beauftragten von Ihnen gegenüber abgegeben haben, so widerrufe ich diese Erlaubnis hiermit mit sofortiger Wirkung.
Nach erfolgter Kündigung und Erhalt einer ordnungsgemäßen Schlussabrechnung/Forderungsaufstellung werde ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, die offen stehende Forderung im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten zu erfüllen. (Gegebenenfalls: Dazu habe ich mich mit einer Schuldnerberatungsstelle in Verbindung gesetzt/Dazu werde ich mich mit einer Schuldnerberatungsstelle in Verbindung setzen, die sich in dieser Angelegenheit an Sie wenden wird).

Ich bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen