Expertenexpertise: Dispozinsen sind zu hoch

19.07.2012

Laut einer Expertise von Bankexperten für Verbraucherministerin Aigner sind die derzeitigen Dispozinsen deutlich zu hoch. Es wären deutlich niedrigere Gebühren für Konto-Überzieher möglich.

Das Gutachten des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) kommt zu dem Ergebnis, dass "die Erträge aus dem Dispogeschäft die Kosten, die dem Kreditinstitut entstehen, deutlich übersteigen". Das Extra-Geld werde "zur Quersubventionierung anderer Leistungen oder zur Gewinnsteigerung verwendet".
Derzeit verlangen die Kreditinstitute nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest durchschnittlich 12,4 Prozent Zins für Dispokredite. Spitzenreiter war eine Bank mit 18,25 Prozent. Die Experten kommen in ihrem Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Banken auch mit einem Zinssatz von höchstens zehn Prozent profitabel arbeiten könnten.
Verbraucherschützer kritisieren seit langem, dass Banken und Sparkassen von ihren Kunden hohe Dispozinsen verlangen. Sie fordern als Konsequenz gesetzliche Obergrenzen.

Studie des iff und des ZEW zu überhöhten Dispozinsen